G8-Stress oder schnelles Abitur
JULIA EINFALT, NORA NEUMANN (8B) -
zuletzt aktualisiert: 22.04.2009 - 12:57

Neuss. In vielen Schulen ist es so, dass die Schüler still auf ihren Stühlen sitzen, während der Lehrer zum sechsten Mal erklärt, wie die Aufgabe richtig funktioniert. Als der Lehrer fragt, ob es alle verstanden haben, nicken alle, obwohl es die Hälfte nicht verstanden hat.

Viele Schüler befinden sich in solch einer Situation vor einer Klausur. Wieso? Das liegt daran, dass der ganze Stoff innerhalb von höchstens zehn bis 25 Schulstunden geübt und verstanden werden muss. Das wiederum hängt damit zusammen, dass die Schüler nur noch zwölf statt dreizehn Jahre Schule haben. Deshalb muss zum Beispiel der Stoff aus der neunten schon zum Teil in der achten Klasse gelernt werden.

Aber wie ist es wirklich? Wie kommen Lehrer und Schüler mit dem ganzen Stress zurecht? Wir haben einige Schüler interviewt: Annais Paetsch (14), Schülerin des Marie-Curie-Gymnasiums, meint, dass das Konzept unfair ist, da sie ein Jahr weniger hat und der Stoff deshalb konzentrierter gelernt werden muss. Außerdem gibt es zwei große Nachteile, der erste ist, dass der erste G8-Jahrgang gleichzeitig mit der ´normalen Klasse´ Abitur machen, dadurch gibt es weniger Chancen auf Ausbildungsplätze und diese können auch nicht mehr als nötig anbieten.

Der andere Nachteil ist, wenn ein Schüler aus der jetzigen Neun sitzen bleibt, wiederholt er den Stoff nicht, da die Acht schon damit konfrontiert worden ist. Schön ist nur, dass man die Schule schon ein Jahr früher abschließen kann, aber das bringt einem auch nicht viel. Sie meint auch, dass der erste G8-Jahrgang es sehr schwer hat, da sie soz sagen die“ Versuchsklassen“ sind. Timo Bornfleth, Filip Radovic und Miriam Albrecht(ebenfalls Schüler des Marie-Curie-Gymnasiums) sind derselben Meinung.

Wilhelm Nehrig, Lehrer des MCG findet, dass das Konzept schlecht ist, weil der Stoff durch konsequentes Lernen aufgeholt werden muss. Deshalb wird an der Schule auch bald Nachmittagsunterricht eingeführt. Dadurch werden dann viele Schüler einige Hobbys verlieren, da sie dann nicht mehr die Zeit dafür haben. Denn es wird nicht nur im Unterricht der Stoff gelernt, es gibt ja auch noch Hausaufgeben. Nach seiner Meinung sollten die Nebenfachlehrer auch entweder wenig oder gar keine Hausaufgaben aufgeben, da in den Hauptfächern schon relativ viel aufgegeben wird. Aus diesen Aussagen kann man entnehmen, dass sich Lehrer und Schüler des Öfteren fragen, ob das G8-Konzept der beste Schritt war.